Final Statement Season 2023
Dieser kleine Faktor Glück
Wenn man die Saison von Anbeginn an so klar dominiert, wie ich es diesmal gemacht habe und am Ende dann mit quasi Nichts in Händen, außer dem Regular Season Winner Pokal, dasteht, der fragt sich schon: Was ist da bloß schiefgelaufen? Wie konnte das geschehen, ausgerechnet die letzten beiden Spiele zu verlieren, wenn es um Pokale und die Ehre geht, wo man doch noch Wochen zuvor die Liga und die Gegner aus dem Stadion geschossen hat ? Woran also scheiterte letztlich meine Mission Titelverteidigung? An mir selbst – wohl kaum – oder vielleicht doch an diesem unberechenbaren Faktor Glück ?
Wie schon einmal festgehalten, der Sieg in einer Fantasy Football League hat viele Väter! Da steht unbestritten mal der Draft an erster Stelle. Auch wenn durch unsere Kaderreduzierung sich dieser Faktor ein klein wenig verringert hat, denn es bleibt jetzt eindeutig mehr „Brauchbares“ am Spielermarkt ungedraftet zurück. Deutlich mehr Chancen also, Fehler des Draftdays später wieder auszumerzen. Und dennoch beginnt schon an diesem Tag die Glücksfee ihr Unwesen zu treiben. Denn Vorbereitung und die Qualität deiner Cheat Sheets ist Eines, die Realität, soll heißen, die wahre Qualität deiner selbsterwählten Truppe und deren Punkteausbeute, sechs Monate später, oft ganz was Anderes.
Und dennoch gibt es einige unter uns, die viel zu spät oder gar nicht das Potential des Add und Drop Verfahrens nutzen. Wer da untätig bleibt, seinen Kader nicht rechtzeitig den wahren Verhältnissen und tatsächlichen Einsatzminuten anpasst, der bleibt früh zurück in der Tabelle. Nur bloß, wen soll man feuern, wen sich neu erwählen? Nur mit viel Glück wird dir der Neue noch zum Missing Link und Mister Right!
Zwar anders wie im wahren Leben ist das Hire and Fire von Lebensabschnittspartnern (in unserem Fall ja Gott sei Dank nur Spielabschnittspartner) ein emotionsloser Akt von wenigen Sekunden, der getrieben von Insiderinformationen und persönlichen Vorlieben Ruck Zuck über die Bühne geht. Und dennoch scheuen sich gerade unsere Mädls in der Liga vor diesem Trennungsschritt; was auch immer für Traumata es bei ihnen auszulösen vermag und welche schmerzlichen Erinnerungen da hochkommen könnten, man kann es nur erahnen. Und wenn ein Junge dir mal so richtig gut gefällt, heißt es schnell zu sein und trotzdem braucht es Glück, dass dir nicht jemand anderer zuvorkommt und diesen neuen Goldesel dir vor der Nase (Waiver Wire Prinzip) doch noch wegschnappt.
Dann wäre da noch das Verletzungspech (und Pech ist ja bekanntlich das Gegenteil von Glück), das natürlich auch immer ein ganz wesentlicher Faktor des Spiels ist. Deinen gesamten Kader verletzungsfrei über die nun 16 Runden zu bringen, ist schlicht ein Ding der Unmöglichkeit. Da hilft nur beten und das Florianiprinzip („Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andere an.“), dass es die anderen noch mehr trifft als einem selbst. Und dass das eine reine Frage des Glücks ist, ist wohl unbestritten.
Kommen wir zur Auslosung und zwar vorerst zur Gruppenauslosung, die diesmal augenscheinlich zum Glücksfaktor pur wurde. Die Machtverhältnisse zwischen New York und Los Angeles auf der einen Seite und die von Chicago auf der anderen, waren ja derartig offensichtlich und tabellenrelevant wie nie zuvor in unserer Liga. Da hat der Griff in den richtigen Lostopf diesmal wahrlich Schicksale besiegelt. Und Glück den richtigen Gegner zur richtigen Zeit (also in der richtigen Runde) zugelost zu bekommen war immer schon ein spielentscheidender Faktor im Fantasy Football. So natürlich auch diesmal. Nicht anders wäre es zu erklären, dass der Eine mit 1.142 Gesamtpunkten in die oberen Playoffs kommt und zwei Teams, noch dazu derselben Gruppe mit 1.231 und 1.200 Gesamtpunkten in die unteren Playoffs müssen.
Und selbst bei der Wahl der besten Line Up spielt das Glück auch noch eine wesentliche Rolle. Vielleicht dann doch nicht ganz so wichtig, denn die meisten von Euch drücken ja nur auf den „optimize button“ und lassen sich dann überraschen, wer dann aufläuft und was die Runde am Ende so bringt.
Und dennoch sind selbst diese Orakel der Fachleute, die im Vorfeld jeder Runde mit Hühnerknochen, Eingeweideschau und per Vogelflug die genaue (sogar auf das auf Hundertstel genau), voraussichtliche Punkteausbeute eines jeden Spielers der NFL berechnen, eher doch nur reines Glück und stellen sich im Nachhinein oft nur als Kaffeesudlesen heraus.
Ganze zehn Mal also, ist das Glück bei uns im Spiel.
Also pures Glück in jeder Phase des Bewerbes, bei jeder Entscheidung und bei Jedermann und jeder Frau als ganz, ganz wesentliches Element und Teil des Erfolgs. Lasst uns also schauen wer von uns Zwölfen in dieser abgelaufenen Saison mit Glück förmlich überschüttet wurde und wer von uns offensichtlich „nur“ ein Glückskind der Liebe sein muss:
Romi und ihre Golden Galaxies hatte schon beim Draft (Garrett Wilson???, Cook und Waller) ganz wenig Glück. Nicht nur, dass sie sich, meiner Meinung nach, falsch vorbereitet – denn Wissen und Details zu manchen Spielern ist genug vorhanden – muss sie noch lernen all ihre Insidertipps zum richtigen Zeitpunkt erst zu nutzen. Die ersten fünf, sechs Runden muss man strikt und konsequent den Cheat Sheet abarbeiten, ehe man beginnt die Sleeperliste noch zu zücken. Der frühe Ausfall von Rodgers tat ihr ganz sicher weh. Doch kehrte das Glück in Form der Gruppenauslosung wieder zurück, ohne dass sie das zu nutzen wusste. Ihre 1.183 Gegenpunkte allerdings sind wiederum eine stattliche Menge (also nur wenig Glück mit ihren MatchUps) und so blieb am Ende nur Platz 12 und die rote Laterne.
Glücksfaktor: C
Andrea und ihre Fantastic Beasts drafteten spät (Platz 12) und nicht wirklich glücklich (Kupp, Adams, Etienne). Und wer dann nicht rechtzeitig nachjustiert, sich in sein Schicksal findet, nicht einmal reagiert, wenn beide QBs schon out of order sind, darf sich nicht wundern im Finale um den Regular Season Loser Pokal zu stehen und auch noch im Finale um die rote Laterne, selbst wenn dann diese beiden Spiele noch gewonnen wurden. Und auch sie hatte eigentlich das Glück in Chicago gelandet zu sein. Gar nicht auszudenken, wäre Eine der beiden Damen in New York gestrandet. Die wären dort aufgefressen worden, die Armen. Und dabei war sie mit ihren 1.181 Gegenpunkten ohnehin kaum besser dran als ihre „Finalgegnerin“. Was möglich gewesen wäre zeigen das Punktehöchstspiel in der letzten Runde. Viel zu spät und daher nur Platz 11.
Glücksfaktor: B
Dominik und die White Babyfaces hatte nicht wirklich ein guten Draft (Barkley, Diggs und Herbert entpuppten sich als bestenfalls noch als Mittelmaß) und auch nur mäßig Glück mit den Verletzungen seiner Leute. Verlor schnell Barkley früh in der Saison (er kam dann aber auch schnell wieder) und Herbert, den aber dafür dauerhaft, ohne die Beiden wirklich nachhaltig ersetzen zu können. Dazu wenig Glück mit der Gruppenauslosung nach Los Angeles und auch wenig Glück in seinen Matchups, was die 1.197 Gegenpunkte beweisen. Und mit dem Dämpfer wiederum die oberen Playoffs verpasst zu haben, gingen danach seine Werte und auch Punkte in den Keller. Daher am Ende nur Platz 10 und die wenig schmeichelhafte Regular Season Loser Trophy als Lohn.
Glücksfaktor: E
Felix und die Chapelfield Wildcats hatten vorerst Glück und so den No1 Pick in der Hand und zogen Chase, dann Aaron Jones und Olave. Das war eher wenig hilfreich und gar nicht glücklich ausgewählt. Allesamt bestenfalls nur Average. Dass heuer so viele WR in den Expertenlisten ganz weit oben standen war überraschend und nachträglich betrachtet (für ihn leider) falsch. Sein Verletzungspech (also Unglück) war fast normal (Jones, Mattison, Richardson) und so wusste auch er nicht zu nutzen in der schwachen Gruppe Chicago gelandet zu sein. Seine Add und Drops waren wie stets zahlreich, doch auch nur wenig glücklich. Mit 1.161 Gegenpunkten hatte er weder Glück noch sonderlich viel Pech mit seinen wöchentlichen Gegnern und so war er am Ende abgeschlagen und auf Platz 9 zu finden.
Glücksfaktor: C
Thomas und die Fighting Illini draftete da eher konservativ und bestimmt auch gar nicht schlecht (Chubb, Allen, Mixon). Doch das Verletzungspech kickte seine No1 viel zu früh schon aus dem Rennen und seine Adds und Drops die dann noch folgten, waren allesamt nur wenig glücklich ausgefallen (Danke für deinen Njoku. Ich konnte ihn sehr gut gebrauchen). 1.229 Gegenpunkte zeugen von wirklich schlechten MatchUps und die Zuteilung nach Los Angeles brach ihm letztlich das Genick. Glück hatte er nur den letzten Gruppenplatz in letzter Sekunde verlassen zu dürfen und so letztlich sogar um die Goldene Ananas spielen zu dürfen. Ein Duell das er verlor und auf Platz 8 verendete.
Glücksfaktor: D
Patrik und die Woodquarter Bears holten sich im Draft Justin Jefferson, Taylor und Hurts an Bord („Mal hat ma Glück, mal hat ma Pech.“) und lag vorerst ganz gut damit. Doch Jefferson fiel lange aus, genau wie Taylor. Glücklich war sein Drafthändchen mit Montgomery, Tagovailoa und der Dallas Defense spät im Draft. Blöd nur, dass Hurts und Tua nie gemeinsam für ihn Punkte holen durften! Seine 1.176 Gegenpunkte waren auch nicht gerade als glücklich zu bezeichnen und die Gruppenzuteilung nach New York letztlich sogar tödlich für ihn. Erst im Spiel um diese Ananas blühte er wieder auf und holte sich das Ding und Rang 7.
Glücksfaktor: D
Florian und die Rock Stars zogen mit Robinson, Lamb, Gibbs, Moore und Burrow eigentlich gute Leute an Land und hatten auch nur mit Burrow wirklich Verletzungspech. Die Add/Drops die dann noch folgten waren eher mäßig, denn glücklich. So konnte auch nie ein QB mit wirklich Klasse nachgeholt werden. Dafür war die Gruppenzuordnung nach Chicago ein echter Glücksfall und rettete ihm die Teilnahme am oberen Playoff, wo er aber dann wiederum chancenlos war. Mit 1.063 Gegenpunkten stand ihm das Glück noch zusätzlich zur Seite und trotzdem endete seine Fantasy Football Karriere (vorerst) auf Platz 6!
Glücksfaktor: B
David und die Rudolfscrime Lions drafteten mit Henry, AJ Brown, Lamar Jackson. Samuel, Kittel und Hall wohl am besten von uns allen. Blieb auch weitestgehend verletzungsfrei und brauchte daher wenig Adds und Drops und daher auch kein Glück dabei. Mit New York stand er allerdings in der stärksten aller Vorrundengruppen! Dazu noch überschaubare 1.159 Gegenpunkte, da sollte doch diesmal ein Spitzenrang drinnen sein. Nur gerade im Wild Card Game verlies ihm das Glück und so fand er sich wieder im nutzlosen (weil ohne Pokal entlohnten) Spiel um Platz 5 wieder, dass er dann zwar noch klar gewann, aber eben keinen Pokal.
Glücksfaktor: C
Cornell und green white boys hatten einen guten Draft (McCaffrey, Mahomes, Andrews, Keenan Allen) und Glück mit späten Picks wie Pacheco und Ayiuk, dann aber Pech mit dem Ausfall von Andrews und Allen am Ende der Season. Andrews war noch durch Njoku zu ersetzen, Allen nie wirklich. Zudem war man in New York gelandet und hatte mit 1.171 Gegenpunkten auch nicht wirklich das Glück auf seiner, also meiner Seite. Aber da brauchte ich das Glück auch nicht – zu überlegen war mein Team in der Vorrunde (12:2 Siege bei 1.417 erzielten Punkten). Doch in den Playoffs endete mein Lauf abrupt. Schlimme Fehler bei der Aufstellung und schon war der Traum von der Titelverteidigung ausgeträumt und letztlich nur Platz 4!
Glücksfaktor: D
Wolf und die Stuwerviertel Shrimps hatten mal viel Pech mit der Auswahl dieses Namens (Oder war da eher Alkohol im Spiel?) und mit dem Fakt beim Draft auf Urlaub zu sein. Markus machte für ihn einen brauchbaren Job und sicherte ihm Kelce (Das geschah im strikten Auftrag!), Jacobs, Najee Harris und Amari Cooper. Verletzungen waren ihm eher fremd und die vielen (verdammt vielen) Adds/Drops brachten ihm auch Glück und zusätzliche Punkte. In Los Angeles sich durchzusetzen verdankt er aber wieder eher dem Glück und den nur 1.153 Gegenpunkten in den MatchUps. So war am Ende der Platz 3 und ein Pokal der Lohn für eine starke und engagierte Rookiesaeson.
Glücksfaktor: B
Wolfgang und die Wapplers drafteten sehr, sehr gut mit Hill, Pollard, Hockenson, Prescott und der Baltimore Defense und später im Draft noch LaPorta und Flowers solide nachgelegt, sodass es bei wirklichem Verletzungsglück (Wie macht er das, Jahr für Jahr ohne wirklich schwere Ausfälle auszukommen?) kaum Adds/Drops benötigte. Trotzdem er in Los Angeles gelandet war und mit 1.269 Gegenpunkte die allermeisten Gegenpunkte von uns allen hinnehmen musste, gewann er klar die Vorgruppe und zog auch ins Finale ein, das er dann wieder glücklos klar verlor. Aber Rang 2 ist letztlich absolut herzeigbar und mit nur ein wenig mehr Glück…….
Glücksfaktor: C
Billy und sein Team of Donbio hatten diesmal aber sämtliches Glück der Liga auf ihrer Seite. Da blieb eben für den Wappler und die green white boys heuer Nichts über. Allerdings hat er mal solide gedraftet: Ekeler, St.Brown, Waddle, Lawrence und White sind zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber eben solide und bis auf Ekeler (ein paar Wochen out) auch gesund. Glück war schon massiv im Spiel als er Kyren Williams und Mayfield addete, Pech als er in New York landete und wieder Glück sich trotzdem aus den Niederungen der Tabelle hochzuarbeiten und viel Glück mit den nur 1.137 Gegenpunkten und Riesenglück mit den Playoff MatchUps, wo er dann den Rock Star, die green white boys (mit unglaublich viel Glück) und final auch noch die Wapplers ausschaltete und so Platz 1 erreichte.
Glücksfaktor: AAA
Man gönnt es ihm ja, nach so viel Pech und Misserfolg die Jahre zuvor. Und doch wurmt es einem, wenn man jemand gratulieren muss, der 260 Pluspunkte hinter einem gelegen ist und 4 Siege weniger in der Vorrunde errungen hat. Und man irgendwie das Gefühl nicht loswird, dass hier das Glück sehr einseitig verteilt wurde. Aber Glück ist eben Part of the Game! War es mir im letzten Jahr noch (zugegeben) sehr hold, ist es heuer eben einem Andern zugeflogen. Denn Glück ist bekanntlich ein Vogerl und fliegt von Einem zum Andern und manchmal sogar einem roten Hund zu!
Meint Euer WvW
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