WvW bilanziert Season 2022
Why it was like it was
Wenn man mit dem Championspokal am Ende einer Spielsaison belohnt wird, lohnt sich ein Rückblick und der Versuch der Erklärung wie es dazu gekommen ist.
Viele Faktoren entscheiden meist über Sieg oder Niederlage, über eine positive oder doch verunglückte Fantasy Football Saison:
Unbestritten wird schon der Grundstein einmal am Draftday gelegt, wenn all die rosigen Prognosen der Fachleute als Basis für die individuelle Kaderzusammenstellung dienen, die aber dann all zu oft nicht der grauen Realität entsprechen. Bei uns ist der Draft auch deswegen so wichtig, weil bei nun zwölf Leuten in der Liga, am Ende wirklich nur mehr Mist oder bestenfalls noch One-Hit-Wonder zum adden bzw droppen überbleiben.
Trotz allem bleibt es von Bedeutung sich auch um diesen traurigen Rest am Spielermarkt zu kümmern. Wer scheidet verletzt und wo aus? Wer werden seine Back Ups sein? Und dann heißt es schnell handeln und adden und im Gegenzug den Richtigen droppen; aber alles stets mit Maß und Ziel. Da übertreib ich leider das „Hire and Fire“ Spiel zu oft. So habe mich meine Patriots Defense nach nur drei Wochen gefeuert, die dann die Beste der Liga wurde und ebenso TE Hockenson, der letztlich immerhin noch Drittbester seiner Zunft wurde.
Das Verletzungspech spielt natürlich auch immer eine ganz wesentliche Rolle. Denn ob vor allem deine Top Picks möglichst lange verletzungsfrei über diese nun 17 Runden hinwegkommen oder du schon nach wenigen Sonntagen ohne deine Zugpferde dastehst, ist sicher auch mitentscheidend. Allerdings war das heuer nur bei wenigen von uns wirklich ein Faktor und so konnte am Ende fast Jede/Jeder immer auf seine besten Kräfte zurückgreifen.
Ein weiterer enorm wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist die Auslosung. Weniger die Gruppenauslosung – weil ja Gott sei Dank, nicht mehr die zwei Gruppenbesten automatisch aufsteigen, (sonst hätte ich als Dritter es gar nicht die Playoffs geschafft) sondern die drei Ersten der Gruppen und die drei sonstigen Besten aufsteigen – viel mehr die wöchentlichen Match Ups. Oft würde man gegen 8, 9 andere Gegner gewinnen, aber ausgerechnet in dieser Woche spielt man gegen den Rundenbesten und verliert dann eben. Diese Auslosung ist allerdings reiner Zufall und kann lediglich von unserem Leaguemanager beeinflusst werden.
Die Wahl der besten Line Up spielt auch, wenn auch, eine eher untergeordnete Rolle, denn die meisten von Euch drücken auf den Optimize button und lassen sich überraschen, wer dann tatsächlich aufläuft. Das mach ich zum Beispiel nie. Ich mach mir die Arbeit und schau mir an gegen wen meine Leute spielen und wo (home or away), seine möglichen Gegenspieler und check sogar ab und an die Wetterbedingungen am Matchday (Lauf- oder Passspiel begünstigend). Was habe ich schon sonst zu tun?
Nach diesen fünf Kriterien will ich nun versuchen die Saison eines Jeden von uns abschließend zu beurteilen.
Die Alabama Lamas
hatten rückblickend gesehen einen sehr, sehr schlechten Draft: Brady (11.bester QB), Fournette (19. bei den RBs), Montgomery (21.RB), Thielen (36.WR). Bei den Additions sprang wenigstens noch ein D.J.Moore (18.WR) raus, aber auch sonst nichts Erwähnenswertes. Und an den Match Ups lag es wohl auch nicht, denn sie waren auch hier (Breakdown Wertung) der Schwächste von uns allen. Lediglich das Coaching war ein wenig besser, aber trotzdem nur mittelmäßig.
All in all: Draft Grade E, Additions Grade D, Injuries Grade B, MatchUps Grade C, Coaching Grade C – also nicht ohne Grund Letzter!
Fazit: Du musst dich auf den Draft einfach besser vorbereiten.
Die Chapelfield Wildcats
drafteten mit Henry (2.RB), Walker (15.RB) vorerst ganz manierlich, aber dann mit Pitts (31.TE), J.Williams (100 irgendwas RB) – auch weil diese Beiden schnell verletzt waren – Sutton (94.WR) und Rodgers (15.QB) eher schwach, addeten und droppten zwar wieder ziemlich viel, aber nur wenig glücklich. Zudem passten selbst die Match Ups nicht wirklich (Breakdown 10.Platz) – allein sein Coaching war gerade noch okay (No5 von uns).
All in all: Draft Grade D, Additions Grade D, Injuries Grade D, MatchUps Grade D, Coaching Grade C – alles nicht gerade überragend!
Fazit: In der Saison war einfach der Wurm drin.
Die wapplers
hatten eigentlich einen durchschnittlichen Draft mit Taylor (32.RB), Diggs (5.WR), Andrews (5.TE), Cousins (9.QB), addeten aber kaum und praktisch niemand von Format, blieben nicht ganz ohne Verletzungssorgen (Mitchell und zeitweise auch Taylor und Prescot), aber hatten auch nicht wirklich das große Pech mit der Auslosung (7. im Breakdown) und waren recht passabel – fast so wie immer – als Coach.
All in all: Draft Grade C, Additions Grade E, Injuries Grade C, MatchUps Grade D, Coaching Grade C – daher auch nur der Endrang 10.
Fazit: Du musst ohnehin irgendwann adden und droppen, warum also nicht rechtzeitig?
Die Golden Galaxies
starteten in die Saison mit einem wirklich schwachen Draft mit Etienne und Swift (16. und 24.RB) Wilson (17.QB), Jeudy (22.WR) und Knox (12.TE), holten in den wenigen Adds, die sie hatten noch wenigstens Hill (2.TE) und G.Wilson (20.WR). Sie hatten eigentlich wenig Verletzungsprobleme und an den Match Ups ist es definitiv auch nicht gelegen (Platz 11 im Breakdown) und auch nicht an ihrem Coaching (sogar Platz 2 hinter mir).
All in all: Draft Grade E, Additions Grade C, Injuries Grade C, MatchUps Grade C, Coaching Grade B – und damit fast überall noch besser als der Gatte.
Fazit: Es liegt also definitiv an deinem Draft.
Die Woodquarter Bears
hatten am Papier einen wirklich sehr guten Draft mit Barkley (6.RB), Cook (8.RB), Allen (2.QB) und Cooper (8.WR) und Higgins (12.WR) und Aiyuk (13.WR), hatten aber dann kaum Additions – wozu auch? – und auch kaum Verletzte im Kader zu beklagen. Lediglich die Match Ups (im Breakdown sind sie sogar Fünfter der Tabelle) und ihr Coaching (leider nur Platz 10) waren heuer gar nicht glücklich.
All in all: Draft Grade A, Additions Grade E, Injuries Grade A, MatchUps Grade D, Coaching Grade E – rätselhaft wie sie die Playoffs nicht erreichen konnte.
Fazit: Rede mal mit deinem Freund Thomas ein ernstes Wort über die kommende Auslosung.
Die White Babyfacies
drafteten große Namen, wie Kamara (19.RB) und Elliot (15.RB), dazu Mahomes (1.QB), K.Allen (100irgendwas WR) und Metcalf (18.WR) mussten aber zeitweise auf den Einen oder Anderen wegen Verletzungen verzichten, bzw. gelang es ihnen nicht wirklich Qualität zu adden. Bei den Match Ups hatte sie sogar noch großes Glück (Breakdown Platz 9) sonst wäre der Traum von der Titelverteidigung noch viel früher geplatzt und auch als Coach ( nur Siebter) waren sie eher auch nur mittelmäßig.
All in all: Draft Grade B, Additions Grade D, Injuries Grade C, MatchUps Grade B, Coaching Grade C – und selbst die Ananas ist ihm noch in den Schoß gefallen.
Fazit: Die wirkliche Frage ist, wie konntest ausgerechnet du Zweiter in unserer Gruppe werden?
Die Rudolfscrime Lions
machten im Draft einen wirklich guten Job mit Ekeler (2.RB), Singletary (21.RB) und mit Pollard (7.RB) in Runde 11 gelang ein echter Steal und Hurts (3.QB), Lawrence (8.QB) schwächelten nur bei den WRs, wie Samuel (26.WR). Sie kämpften ab und an mit Verletzungen (Akers, M.Williams), addeten viel und gar nicht so schlecht (Boyd (32.WR), Pittman (29.WR)). Allein die Match Ups waren gar nicht glücklich (Breakdown Platz 2) und das Coaching (Platz 9) leider ebenso.
All in all: Draft Grade A, Addition Grade B, Injuries Grade B, MatchUps Grade D, Coaching Grade D – ein wirklich starker Auftritt für einen Rookie in der Liga.
Fazit: Bei etwas mehr Losglück wären für dich sogar die Finals locker möglich gewesen.
Die Rockstars
konnten mit dem Draft eigentlich zufrieden sein, mit Chubb (5.RB), Stevenson (12.RB) dazu Evans (10.WR), Kupp (21.WR) und Herbert (11.QB) bzw. Tagovailoa (13.QB) und auch wirkliche Totalausfälle wegen früher Verletzungen gab es auch nicht zu beklagen. Geaddet wurde natürlich auch viel, aber ohne dabei einen wahren Hit zu landen. Im Breakdown stand man da wo man eigentlich hingehört (Platz 6); nur das Coaching war heuer ein Desaster (letzter Platz in der Liga).
All in all: Draft Grade B, Addition Grade D, Injuries Grade B, MatchUps Grade C, Coaching Grade E – also kurzum, leider nichts Zählbares aus einer soliden Basis herausgeholt.
Fazit: Du leidest, weil für dich gibt’s jetzt nichts Brauchbares mehr zu adden.
Das Team of Donbio
legten ganz gut los im Draft mit A.Jones (11.RB), Conner (18.RB), Burrow (4.QB), A.J. Brown (4.WR), hielten sich lange verletzungsfrei, konnten sogar noch Respektables adden, wie J.Williams (9.RB), Walker (17.RB) und Olave (23.WR). Auch die Match Ups passten gut ins Gesamtbild (im Breakdown war er ex aequo Dritter) und sogar als Coach (normalerweise seine größte Schwäche!) versagten sie diesmal nicht (Platz 3).
All in all: Draft Grade B, Additions Grade B, Injuries Grade B, MatchUps Grade C, Coaching Grade B – genau so wird man dann Regular Season Champion.
Fazit: Du wirst doch auf deine alten Tage nicht gelernt haben wie Fantasy Football funktioniert?
Die Fighting Illini
holten im Draft McCaffrey (3.RB), Sanders (10.RB), Kelce (überragender 1.TE), Adams (2.WR), St.Brown (9.WR), da fallen dann Stafford (31.QB) und Carr (16.QB) kaum noch ins Gewicht. Verletzungen gabs außer Stafford kaum zu beklagen und daher waren Additions einfach nicht notwendig. In der Breakdown Wertung steht er auf Platz 1 und klar über allen Andern! Das heißt, es waren seine Match Ups sogar eher schwierig und auch als Coach (Platz 11) muss er noch künftig zulegen.
All in all: Draft Grade A, Additions Grade D, Injuries Grade B, MatchUps Grade D, Coaching Grade E – das hätte heuer seine Season werden können und nicht nur Platz 3.
Fazit: Ohne Spielglück in den Playoffs geht eben gar Nichts.
Die Fantastic Beasts
begannen die Saison mit folgendem Draft: Mixon (16.RB) aber Jefferson und Hill (1. und 3.WR), Jackson (13.QB) und schafften es, bis auf Jackson und Pierce, die Topleute verletzungsfrei über die Runden zu bringen und addeten auch niemanden Namhaften (wie viele von uns!). Waren zudem auch gute Dritte in der Breakdown Wertung, hatten also durchaus akzeptable Match Ups zu verkraften und coachten auch recht brav (Platz 4).
All in all: Draft Grade B, Additions Grade D, Injuries Grade B, MatchUps Grade C, Coaching Grade B – mit einem dauerhaft gesunden Jackson wäre heuer alles möglich gewesen.
Fazit: Ein gerade bei dir, ungewohnt guter Draft legte die Basis für eine tolle Saison.
Die green-white boys
starteten den Draft mit Harris (13.RB), Jakobs (1.RB), Chase (16.WR), Lamb (6.WR) und Murray (18.QB), mussten Chase, Murray, Godwin oft wochenlang verletzungsbedingt vorgeben, addeten recht brav (G.Smith 6.QB, Watson 27.WR und Dillon 23.RB) aber verschenkten auch viel und früh (Patriots Defense und Hockenson). Hatten dann zugegeben sehr, sehr viel Glück mit ihren Match Ups (im Breakdown nur 8er!) aber waren dafür Top im Coaching (Platz 1 der Liga).
All in all: Draft Grade B, Additions Grade C, Injuries Grade C, MatchUps Grade A, Coaching Grade A – ein guter Draft in Kombination mit den richtigen Match Ups zur rechten Zeit mussten zwangsläufig zum Sieg führen.
Fazit: Man muss nicht schön sein um Champion zu werden.
Soweit mein Versuch eine Erklärung für den Ausgang der Fantasy Football Season 2022 zu finden. Manches werdet ihr naturgemäß anders sehen, bei Manchem vielleicht sogar zustimmen können. Aber unbestrittenes Faktum ist, dass durch die Aufstockung der Liga der Pool der undrafted Players ziemlich ausgetrocknet ist und daher Glück am Draft Day und Glück am Schedule Day zunehmend wichtiger werden.
Aber ein Glücksspiel war Fantasy Football schon immer und soll es in meinen Augen auch immer bleiben. Und das Glück ist bekanntlich ein Vogerl und kommt und geht von Einem zum Andern!
Ich freue mich jetzt jedenfalls einmal ein Jahr lang über Titel und Sieg, aber stets im sicheren Wissen, dass nächstes Jahr um diese Zeit wohl ein(e) Andere(r) es sein wird, der mit der richtigen Mischung aus Footballwissen und Glück unser neuer Champion werden wird.
Aber bis dahin küsst ihr meinen Ring.
Euer
WvW
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