WvW about Week 1
Week 1
Vorhang auf zur nächsten Tragödie – „The Rise and Fall of a Dynasty“.
Klassische Dramen haben zumeist fünf Akte, manche nur vier oder auch gar nur drei.
Lächerlich – denn diese, unsere Tragödie hat diesmal sogar 17 Akte!
17 Akte lang Mord und Totschlag, 17 Akte lang Blut und Tränen, 17 Akte pure Verzweiflung!
Doch das wirklich Schöne an unserem Trauspiel ist, dass 17 Akte lang die Rollen immer wieder neu vergeben werden. Also Jeder der 12 Schauspieler – und nichts anderes sind wir, kleine Akteure auf der großen Bühne des (Fantasy Football) Lebens – zum Star werden kann, zur Hauptfigur um die sich nun alles dreht. Oder es reicht eben erneut nur zum traurigen Nebendarsteller, dem der große Durchbruch mal wieder verwehrt bleibt.
Kurz um, Alles ist möglich: die Rolle des strahlenden Ritters bis hin zum gefallenen Helden, die der schönen Prinzessin oder doch nur das ewig hässliche Entlein, die des Stehauf Männchens bis hin zur eigenen, selbstgewählten Rolle, die des Hofnarren.
Da kann ja dieser erste Akt wohl nur ein Vorspiel, ein Auftakt, ein kaum ernst zu nehmendes Geplänkel – also ein simples Vorstellen der einzelnen Akteure sein – rede ich mir nach der unglücklichen Auftaktniederlage mal so ein. Jedenfalls nichts, dass schon auf den Ausgang des Stückes hinweisen kann – oder?
Denn wenn man auf die Sieger der Runde blickt: Unser Prügelknabe der letzten Jahre mausert sich da plötzlich zum spontanen Überflieger: Tageshöchstwert von 140 Punkten für das Babyface. Das hat Respekt und Applaus verdient! Aber wer dann hinter die Kulissen seines Kaders blickt?! Bitte vor wem soll man sich da fürchten? Dieser Sieg und diese Punkteausbeute wird wohl eher ein „One Hit Wonder“ bleiben.
Und auch für die Dauergäste in der roten Laterne, den Fantastic Beasts, fürchte ich Ähnliches: Nice Try, aber wohl kaum mehr möglich mit diesem Personal. Mit Stafford und Lawrence als Heerführer an ihrer Seite kann man eher nur Gelächter, denn Angst und Schrecken verbreiten.
Die Verlierer der Runde überraschen nicht minder: Der Dominator der letzten Saison steht schon jetzt vor einem kleinen Trümmerhaufen. Denn wenn dein QB und deine Defense, also Rodgers und die Green Bay Defense zusammen nur 0 Punkte, also eigentlich minus 0,38 Punkte heimbringen, dann ist Feuer am Dach! Nur eine Momentaufnahme? Oder eher doch schon Abgesang einer Franchise und damit Untergang unseres Titelverteidigers?
ConnysBest erging es da genau umgekehrt und trotzdem nicht besser. Bei ihr passte gerade die Leistung ihres QB (Wilson) und ihrer Defense (Steelers), aber eben nur die. Über den Rest des Teams, auch ihres first round picks (Adams / Green Bay) breiten wir lieber den Mantel des Schweigens. So wird das eher ein Albtraum Jahr im Nimmerland.
Und wie erging es unseren beiden Debütanten auf der großen Showbühne: Zumindest ein Sieg war drin. Ein beachtlicher Erfolg für das Südstaaten Lama und das immerhin gegen den Rock Star. Das kann sich sehen lassen, wie auch seine Mannschaft, die zwar keine Spitzenperformer, aber jede Menge solide Qualität besitzt. So kann man sogar den Weitspuckwettbewerb in dieser Gruppe gewinnen.
Weniger golden das Abschneiden der Galaxies. Ich meine 96 Punkte sind kein Grund für einen frühen Abgang von der Bühne, aber wenn man die beiden Topspieler mal wegnimmt (Denn die werden diese Leistung wohl nicht jede Woche bringen können!) stehen da nur mehr Jar Jar Binks in ihrem Team. Und mit solchen Typen kann man bekanntlich ganz sicher keinen Sternenkrieg gewinnen.
Auf jeden Sieger und Verlierer dieser Runde einzugehen, da fehlen mir die Zeit und die Lust, zumal ich auf der Seite der Verlierer stehe, also eine meiner nur zwei prognostizierten Saisonniederlagen hinnehmen musste. Verschmerzbar, weil ich doch davon ausgehen muss, dass die Leistung meines first rounders (Aaron Jones mit 2,2 Punkte) ein einmaliger Ausrutscher bleibt.
Aber dass diesmal gleich alle fünf Wesenauers in der Liga, teilweise sogar heftige Niederlagen hinnehmen mussten, ist neu.
Ein Niedergang epischen Ausmaßes.
Das war noch nie da.
Da fehlen einem glatt die Worte.
Jahrzehntelang betreibt diese Familie Pionierarbeit an der Footballfront.
Bekämpft unermüdlich Unwissenheit und Ignoranz im Umgang mit diesem großartigen Sport. Erklärt diesen Blinden und Tauben da draußen mit Engelsgeduld Regeln, Teams, Spieler und Taktik und wird als Dank nun so behandelt?
Statt Lob und Anerkennung, statt Pokale und Ehrungen dafür zu ernten, muckt das niedere Volk auf und erhebt sich gegen die allmächtige Herrscherfamilie. Hat man das Proletariat bislang nicht gut behandelt? Ab und an Brotkrumen (2. Plätze und jede Menge Platz in der roten Laterne) zugeworfen. Und nun das?
Mein ist die Rache, spricht der Herr (dieser Kolumne). Ich will vergelten was dieser Familie Unrecht getan. Und die anderen Wesenauers dürfen sich da gerne anschließen – außer sie spielen gegen mich!
Und schon nächste Woche habe ich die Chance die Familienehre, mein Team und damit die ganze Footballwelt wieder ins rechte Rampenlicht zu rücken, auch wenn sich der kleine Schreihals inzwischen zu einem stattlichen Jüngling gemausert hat, quasi vom Plärrsack zum Sängerknaben mutiert ist:
Bleibt letztlich noch anzumerken, dass meine Gruppe „Betty Boop“ mit 473,95 Gesamtpunkten mit Abstand die stärkste zu sein scheint und der Rest des Feldes (385,20 und schon 90 Punkte dahinter Minnie Mouse bzw. 376,25 also nahezu 100 Punkte im Hintertreffen Hello Kitty) da schon deutlich hinterherhinkt! Das wird man im Auge behalten müssen.
Aber mit dem Beschluss des veränderten Playoffqualifikationsmodus sollten ja alle diesbezüglichen Ungerechtigkeiten ausgemerzt sein. Doch bis dahin ist noch so viel Zeit, Zeit den Einen oder Anderen sanft vom Bühnenrand zu stupsen.
Und „Maamaaaaaaa“ klingt doch aus dem Orchestergraben fast genauso schön wie auf der Bühne.
Meint Euer WvW
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