Draft Day 2018
Draft Day 2018 – Zehn kleine Negerlein
Was bin ich froh wieder die Sprüche der zehn kleinen Negerlein bemühen zu können, wenn die ersten im Rennen um einen der so heißbegehrten Playoff Spots auf der Strecke bleiben werden. Aber bis dahin ist ja noch jede Menge Zeit.
Fakt aber ist, wir sind wieder zu zehnt. Und neun dieser zehn (einer online am PC) trafen sich beim Vorjahrssieger, dem Fighting Illini um die Kader der nächsten Saison festzulegen.
Der Tradition der Liga entsprechend obliegt es auch dem Sieger die Draftreihenfolge zu bestimmen. Und auch diesmal sollte das anders werden, ganz anders, als sonst.
Bislang hatte jedermann quasi selbst sein Schicksal in der Hand, ob man als Erster oder gar als Letzter seinen Pick nennen durfte. Aber im modernen EDV Zeitalter werden keine Finger mehr selbst gekrümmt, kein eigener Gedanke mehr unnötig verschwendet – nun lässt man denken und statt selbst zu schwitzen wird „geE-sportelt“ , d.h. man lässt online für sich kämpfen.
Jedem von uns wurde ein Wrestler zugeordnet, quasi auf den Leib geschneidert, die eigene Seele eingehaucht. Und diese allesamt mehr peinlich, denn furchteinflößenden Figuren wurden nun aufeinander losgelassen, auf das dann einer nach dem anderen aus dem Ring geprügelte wurde, Catcher nach Catcher, Pick für Pick.
Da saß man nun, rund um den Flat Screen und fluchte und johlte und feuerte seinen Kämpfer an (Ja, so geht Sport im 21. Jahrhundert!) und nach zehn Minuten, unzähligen blauen Augen, ausgeschlagenen Zähnen und Knochenbrüchen (was bin ich froh, dass es nur E-Sport war) stand also fest: Der Pick No1 geht an das neue Babyface, die 2 hat die Andrea, die 3 ist Tinkerbell, die 4 hat der zweite Neue in der Liga, die Wildcats, die 5 der Wappler in Karlsruhe, die 6 der rote Hund, dann die 7 der green white boy, die 8 geht an den Indianer aus Illinois, die 9 an die Woodquarter Bears und auf der 10 die Rock Stars.
Kaum war das klar schon klatschte unsere Stickerlady (Andere haben eine Stickerbitch, wir eine Lady!) die ersten Namen an das Board. Und schnell wurde uns klar, anderswo wird Fantasy Football wohl anders gespielt als in Wien. Ein Quarterback in Runde 1 und eine Defense in Runde 2, so spielt man nur im Marchfeld und nirgends sonst auf dieser Welt. Aber viele Wege führen bekanntlich nach Rom und erst Recht zur roten Laterne.
Hunderte vorbereitete Sticker warteten gezogen zu werden und trotzdem „er“fanden die glorreichen Zehn noch immer Namen die eben nicht vorbereitet waren, von irgendwo aus den endlosen Tiefen irgendwelcher Sleeper Listen dubioser Fachmagazine.
Dann noch schnell die zwei Gruppen ausgelost und nach 2 Stunden, 2 Pausen, 2 Margaritas, 2 Chipstüten und 2 Bier (mein persönlicher Konsum – was scheren mich die anderen am Draft Day!) stand fest was Sache ist, die Basis der nächsten Wochen, der Stoff aus dem die Träume sind, die aber ohnehin bald schon platzen werden (ich höre sie schon ploppen, ein Traum nach dem anderen), bis die Einsicht einkehren wird:
Nächstes Jahr, da mach ich alles anders.
Startseite › Foren › Draft Day 2018